...aus göttlicher Energie
Ein Strand aus Licht
Mit einem himmelsfarbenen Meer
Vor mir verschmelzen Erde und Wasser
Außen und Innen
In den Meerestropfen drehen sich unendliche Galaxien
und tausende Sonnen tanzen hinüber zum Horizont
aus jedem Wesen spricht auf einmal die selbe bläuliche Stille
die das Meer unermüdlich ans Land spült
es scheint als schmelze dieser Tag aus einer anderen Dimension hernieder
und tropft dickflüssig herab in diese griechische Landschaft
fast gegossen aus göttlicher Energie
___
Das Meer
Majestetisch weit
Ein großer kristallisierter Atemzug
Leben in reinster Form
Regenbogenblau
- das Meer
Unendliche Vielvalt
Verschwenderisch
Zu Materie erstarrter Ether
Ein Teppich aus Licht
Spielerisch
- das Meer
Jahrhunderte in sich bergend
Mit zeitlosem Geplätscher
Ein ewiges Zwiegespräch mit dem Mond
Verträumt
- das Meer
___
Das Bewusstsein
Ich bin ein Auge das sich selbst nicht sieht
Ein Spiegel ohne Reflexion
Ich bin ein Spiel ohne Spieler
Eine Person ohne Grenzen
Ich bin ein Stern
Ein Grashalm und der Sand auf der Küste
Ich bin ein Tier und der ganz sonnige Nachmittag
Ich bin ein Ohr das sich selbst nicht hört
Alles klingt um mich
Sogar die Sterne und die Berge
Ich höre durch die Stille der Wellen
Das Rauschen des Alls
Meinen eigenen Atem
---
Mit Hilfe von Sprache
Ich Freund
In Not mit Problemen
Dir Zeichen geben
Mit einfachen wenigen Worten von weit weg
Wie SOS – Ruf
Wir, eins sein
Zwei Teile von Ganzem
Du und ich
Wirklich ICH, wirklich EINS
Du, zweite Hälfte
Viele Grüsse
Mit Hilfe von Sprache
---
Nachmittagsfarben
Quecksilber bis zum Horizont
Aus dem Himmel fließt seidenes Licht
Das Meer aus tausend Kristallen
Spiegelt sich selbst
Wolken aus Gedanken
Haben sich aufgelöst in Luft
Und lichtem Himmelsblau
Sterne und Fischaugen blicken aus meiner Seele
Mit fragenden Blicken aus Perlmutter
Muscheln und Algen wohnen in meiner Erinnerung
Mein Körper ist bloß noch ein Sandkorn
Am unendlichen Strand von Mutter Erde
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Das Kind des Meeres
Das Kind des Meeres und ich
Wir tanzen mit einer Windsmelodie
und tiefblauen Lichtern
Wir laufen auf der Küste
und werfen mit Sand und Muscheln
Das Kind des Meeres und ich
Wir spielen
Aus seidenen Lichtfäden spinnen wir diesen Nachmittag
Durch das nächtliche All jagen wir neugierige Fische
Das Kind des Meeres und ich
Wir halten einander fest
Wir raufen und rollen im Sand
Wir sammeln Planetenmuscheln
---
Sicht
Aus Wärme und Licht blicken die vielen Augen meiner Haut
Mein Körper beginnt wieder langsam zu sehen
Wie eine Linse beugt er die Sonnenstrahlen hinaus aufs Meer
Voll Wärme und Licht strahlen die Zellen meiner Haut
Wie winzige Engel
Sie feiern das Leben in einem silbernen Tanz
Und auf einmal beginnt alles um mich
Einander zu sehen
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Wale und Delphine
Aus dem gleißenden Licht der Sonne
Webt de Tag den Zopf der Zeit in meinen Körper
Wie ein Glas füllt sich mein Geist mit Schweigen
Und Staunen springt in Kindergestalt aus meiner Haut
Meine Erinnerung läuft zum Meer hinunter
Und badet wieder in der alten Weisheit der Erde
Wale und Delphine erblicken mich
Und rufen meine Seele an
Ich schließe die Augen und tanze mit ihnen
Zu einer Melodie aus Sternen
---
Der Sprecher
Der Sprecher ist hörbarer Oberkommandant in der Gedankentruppe
Er stellt fest, etabliert nochmals die Dualität von Innen und Außen
Und schafft die Grenze des Gesagten
Was er sagt ist weniger wichtig als dass er spricht
Und vor allem wie er jenes tut
Manchmal befehlend, aber auch beruhigend anfeuernd oder inspirierend.
Aber doch immer ist ein Element von Unterbrechen in seiner Nähe
Er zerschneidet die Stille in zwei ungleiche Stücke.
Er stellt ungreifbare Dinge in den Raum
Und obendrein ist er selbst praktisch nicht existent
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Deva des Herbstes
Mit glänzenden Blumenaugen erblickt er mich
Ein altes Kind
Schützend schlägt er seine Flügel über die Wiese
Er ist der Engel aller Blumen
Seine Bewegungen scheinen schon Abschied zu nehmen
Und bald wird die Reise ins Innere der Erde wieder beginnen
Aber jetzt tanzt er noch mit verhaltener Stille
Und mein Herz öffnet sich wie eine seiner Blüten
Und grüsst Ihn schweigend,
---
Formeln ohne Klang
Aus dröhnendem Getose des Meeres
quillt Himmelsblau auf die Küste,
das strahlende Licht des Tages
Mit unzähligen Stimmen singen die Wellen zugleich
Und etherisch schweben ihre Gedanken landeinwärts
In Mövengestalt fliegt mein Geist auf und ab
Seine Worte sind bloss leere Muscheln
Die irgendeinmal hier angespült wurden
Schnell versinken sie im feinen Sand
Als leere Formeln ohne Klang
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Die Freude
Atmosphärisch und blau
Am Horizont schwebt die Freude
Die Meereswellen huschen
Wie tausende Kinder nach ihr
Umarmt von den Bergen der Küste
Steht sie still wie ein Raumschiff
Als wäre sie von ihrer eigenen Existenz überrascht
So kindlich spiegeln sich ihre Fühler im Meer
Wie tausend Schmetterlinge
Elfenhaft und majestätisch
Ihr durchsichtiger Schleier reicht hinauf bis zur Sonne
Aus der sie gleichzeitig auf die Wesen blickt
Gras und Steine
Blumen und Getier
Alle fühlen sie mit Schweigen
Atmosphärisch und blau
Am Horizont schwebt die Freude
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Erinnerung aus Hier
Mit der Tinte des Meeres
zeichnet der Nachmittag
die Berge über dem Horizont
Bläulich und selbstverständlich der Himmel
wie ein seidenes Tuch schmiegt den Wind und die Küste
wie seine eigenen Gedanken
violett und sandfarben
Aus dem Meer erheben sich die Lichtwesen meiner Hoffnung
und schweben hinauf mit den Möven
rosa und durchsichtig
In den Wellen singen die uralten Stimmen des Lebens
spontan geboren schäumen sie dunkelblau
wie mit vielen bunten Tüchern
der Wind flechtet aus Zeit und Raum eine Illusion
Mit der Tinte des Meeres schreibt dieser Nachmittag
seine Zeichen in den Sand
der Wind trägt Gedankenreste wie ein Vogel hinüber
hinter den Horizont als einzige Erinnerung ans Hier
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Menschlich Wahrnehmen
Mit leisen Gedanken
Den Wellen zuhören
Blau und Grün direkt erleben
und den Sand der Wüste
als eigene Haut erfahren
die weiche Schale des Körpers
vorsichtig öffnen
und die anderen Wesen
draußen begrüßen
mit wortlosem Dasein
der Weisheit der Natur
sich nähern
und die Zeichen der Vögel und Bäume lernen
sich mit einem Berg vereinigen
und mit den Sternen sprechen
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Altes Lied
ich verwandle meinen Geist in einen großen weißen Vogel
und erhebe mich über dem Meer mit einer sanften Brise und leisen Wellen
ich grüsse diesen Tag mit meinen weiten Flügeln
und küsse den tiefblauen Himmel mit meinem alten Lied
die Felsen erwachen einen Moment lang
und erblicken den fernen Horizont
die Wolken zerstäuben wie alte Sorgen
tief in meinem Herzen höre ich das Rauschen der Gezeiten
in einer Muschel am Strand meiner Kindheit
in einer zukünftigen Welt
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An diesem Platz
An diesem Platz
in Stein gehauen
Die Zeit blieb stehen mit hämmernden Pochen
Aus den Tiefen der Erde erhob sich die Energie der Zukunft
Majestätisch und monumental
An diesem Platz
sprach Gott zu mir und sagte: „Du bist alles“
Ich aber, verspielt wie immer, verdrehte gleich Ihre Worte
und antwortete: „Alles ist Gott“
Sie schmunzelte und erfasste meinen Geist mit Blätter-Händen
und seufzte: „Na endlich“
„Endlich na was?“ fragte ich zurück
mit funkelnden Juwelen in den Augen
„Na endlich hast Du begriffen worum es geht“
„Geht es Worum oder ums Warum?“
ärgerte mich ein Gedanken und ließ meine Egoblase wachsen
Gott nahm eine Tannennadel und stach zu
Mein Ego platzte wie ein Luftballon
Blau und lustig
Und auf einmal war ich wieder an diesem Platz
Einsam und alles
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Auch wenn es wie Abschied klingt....
Ein weites Meer mit spielenden Wellen liegt müde vor mir
und grüsst mich mit wässriger Sprache.
In meinen Zellen klingt das Echo weiter
und diese Küste transformiert sich in mein Inneres.
Dann schließe ich die Augen und höre diese Meeresstimmen wieder
mit mütterlicher Melodie.
Jetzt liegt es noch vor mir und blinzelt aus tausend Augen
und ein Kind in mir lacht leise zurück, auch wenn dies ein bisschen wie Abschied klingt.
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Auf Thassos
noch bevor ich meine Worte formulieren kann
fegt Staunen meinen Geist leer
das Meer und der Himmel verschmelzen in Blautönen
Gezirp und ein sanfter Wind tanzen um meinen Körper
alles Gesagte und Geschriebene ist hier so unwichtig und begrenzt
nur hier zu sein ist alles was wichtig scheint
„Alles ist“ lächelt eine Wolke
und die Küste schweigt zurück mit Augen aus Fels
dankbar entleere ich meine Gedanken und werde von der Liebe aller Wesen angenehm durchströmt
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Dein Tanz
Auf einmal tanzt Du vor mir
Ein Licht, ein Segen
Eine unbeschreibliche Freude
Die schweren Tage versinken drüben im Meer
Vergangenes weicht langsam von mir
Es heilen die Wunden von Gestern
Auf einmal sprichst Du zu mir
Ein Wind, eine Brise
Und Wellen aus Musik
Ganz unerwartet trittst Du aus den Wolken
Huschst leise aus dm Gestrüpp
Tauchst auf hinter trostlosen Felsen
Auf einmal tanzt Du vor mir
---
Eine Zukunftsvision
Ich werde mit den leisen Flügeln des Nachmittags wegfliegen
Weit hinüber zur Insel der Erinnerung
Alles was je geschah offenbart sich dann vor mir
Wie ein dreidimensionaler Film
Und mit einem Moment werde ich alles ruhen lassen
Und nicht mehr beschäftigt reagieren
Ich werde wie ein schweigender Zeuge alles in mich aufnehmen
Und dann mit einer Ausatmung ruhen lassen
Und meine Insel wird kleiner werden
Und am Horizont verschwinden
Als Vogel werde ich dann über dem Meer schweben
Und in einem Fischkörper eintauchen
Ich werde von den Tiefen des Meeres genießen
Und nachts mit den Delphinen und Walen fremde Sterne besuchen
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Worte aus Salz
Ich sitze auf der großen Sanduhr der Küste
und höre die Zeit aus den Meereswellen wiederhallen
von den Tiefen des Meeresgrundes herauf
dröhnt langsam ein Gong aus Sonnenlicht
Ich sitze und warte bis die Sterne sich wieder in tausend Fische verwandeln
und die Nacht ihren Mantel aus Magie um mich legt
Krebse und Muscheln verbergen sich unter den Steinen meiner Gedanken
und der Wind schlägt den Hauch von vergangenen Jahrhunderten herüber
die Berge drüben wie zu Stein erstarrte Geduld
tragen die alten Geheimnisse jetzt in sich
Sie sprechen meine Sprache nicht mehr
und meine Worte schmecken schon nach Salz
und verstummen zwischen den Wellen
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Zu Gast bei den Göttern
Wie eine huschende Eidechse
der leichte Flügelschlag einer Schwalbe
wie eine Synkope im Grillengezirp
so unerwartet leuchtet dieser Tag
Wie ein Atemzug des Windes
in der Melodie des Meeres
wie ein erstarrter Fisch
so plötzlich schweigt der Himmel
Wie ein unscheinbarer Stein
der Dich erblickt
wie eine Wiese die Dir auf einmal zuhört
so unwahrscheinlich dringt Licht aus allem
Es gibt keine Zeit zum Wundern und zum Staunen
denn das Blau des Himmels
hüllt alles in die Selbstverständichkeit des Jetzt
und Du bist in sekundenschnelle
zu Gast bei den Göttern
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Gruß an die Engel
Engel des Windes und der Lüfte
Ich grüsse Dich mit kindlichem Staunen
Engel des Berges und der Küste
Ich grüsse Dich mit tiefer Achtung
Engel des Wassers und des Meeres
Ich grüsse Dich mit inniger Liebe
Engel des Himmels und der Sterne
Ich grüsse Dich mit meinem irdischen Herzen
---
Ich glaube schon
Niemand weiß was das Meer denkt,
was der Himmel verschweigt
und die Berge drüben träumen
Genießen sie alle vom Hiersein ?
Verständigen sie sich miteinander?
Sind sie überhaupt verschieden?
Die Sonne füllt die Erde mit Leben spendenden Strahlen
Was sagen die Wellen zur Küste?
Gibt der Sand Botschaften durch an Mutter Erde?
Sind die Luftteilchen nicht eine Gruppenseele?
Weiß das Meer was es denkt?
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Staunen
Hypnotisch,
das Geräusch der Meereswellen
Worte zerschellen an den Felsen der Stille
Eine große Anwesenheit erfüllt die Landschaft
Im Hiersein verschmelzen Meer und Land
Meine Gedanken wie stille Zeugen suchen Schutz im Schatten
und blinzeln hinaus in das blaue Antlitz dieses wunderbaren Tages
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Wieder am Meer
Die Wellen schlagen auf die Küste meiner Gedanken
Zuschauer sein kann sehr unbefriedigend sein
Umzingelt von Felsen sitzt mein Ego auf seinem Frosch-König Thron
„Na und“ gluckst es und ich fliege als kleine Kristallstruktur hinaus
aus der Höhle der Persönlichkeit
Ich spüre den Wunsch „mitzuhelfen“ im Getose des Meeres
Langsam rollen einige tiefe Töne zum Horizont hinab
Zuhörer sein kann auch aktiv sein
Man hört „voraus“ was kommen wird
und ist erfreut, wenn dies dann auch wirklich geschieht
Und doch will ich zu den Wellen sprechen können,
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Glucksende Kreaturen
Fäden aus Erinnerung und Schweigen in der Luft
körperlich und erdhaft
ein Dickicht aus Energie
ein Gewirr
geheimnisvolle Verbindungen
Assoziationen aus Licht
wortlos und doch kommunikativ
ein unsichtbarer Klang aus Zellen und Fasern breitet sich aus
Saiten entstehen aus Nachtwolken
Schwingungen aus Kraft und Willen umschlingen mein Herz mit kosmischem Atem
Fäden aus Gedanken
einzelne Töne lassen Akkorde aus Erinnerung entstehen
verhallen in meinem Herz
Fasern iin meinen Zellen schwingen betrunken vom Licht des Blutes
Noten rollen über meine Netzhaut wie glucksende Kreaturen
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Leere
Ein weißes wolkenartiges Loch strahlt in mir
ein Fehlen von etwas
unbekannt und leer
Magnetisch zieht es mich an und meine Worte verfangen sich wie Angelhaken
ungreifbar ist es ganz in der Nähe wo mir die Worte fehlen
und doch schlummern ungesagte Gefühle und Erinnerungen hier
weht eine Luft von Erleichterung und Geheimnis
Hoffnung und Angst verschwinden in einem Nebel
zerstäuben im Nichts
Riesengroß wird mein Loch
wie die Höhle vergangener Zeiten
groß wie ein Dom
und weit wie das Firmament
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Es gibt keine Zukunft
Jenseits von Worten, jenseits von kleindimensionaler menschlicher Logik
und der Illusion von Veränderung entwickelt das Leben seinen eigenen Zeitbegriff.Alles hat bereits stattgefunden, ist abrufbar und jederzeit anwesend. Alle Zeiten sind bereits passiert, alle Möglichkeiten schon geschehen.Nur der menschliche Geist, der diese Realität noch nicht ertragen kann, erfindet alles Mögliche, so lang er bloß diese alles umfassende Wirklichkeit ausschließen kann. Dies gelingt selbstverständlich nur scheinbar und zeitweise. Immer wieder werden wir durch Schönheit und Liebe auf die Allgegenwärtigkeit und Einheit dieser Realität aufmerksam gemacht. Zeit und Zeitlosigkeit sind einfach erlebbar, ja alle drei Begriffe sind sogar fast identisch:
Zeit, Erleben und Zeitlosigkeit.
Unser Bewusstsein hat verschiedene „Geschwindigkeiten“ und hat überall seinen Anteil oder besser gesagt: es nimmt überall Teil.
Diese Teilnahme gilt auch für alle anderen Dimensionen unseres Wesens.
Realität und Bewusstsein sind ein Spiegel von einander.
Vereinfacht könnte man sagen, die Wirklichkeit schafft sich einen Spiegel, erblickt sich selbst und wird dadurch reines Bewusstsein.
Da dieser bedeutende Prozess bereits beim Entstehen des Weltalls passiert ist, sind damals alle Möglichkeiten - und das sind unendlich viele- festgelegt worden und in das was wir als Zeit bezeichnen, gebettet und verschlüsselt worden: Alles ist also Vergangenheit!
Durch unser angeborenes Bewusstsein sind wir im Stande
Bewusst oder unbewusst aus unserer Vergangenheit zu lernen,
ja selbst unsere Vergangenheit wie Zeitreisende zu korrigieren.
Das Leben entwickelt sich und korrigiert sich selbst seit seinem ersten Entstehen. Die höchste Form von korrigierter Vergangenheit,
man könnte sagen gesäubertes Karma, ist die erlebte Erkenntnis:
---
Gaias Eingriff
Die Sonne, das Meer
Hier ist keine Zeit für Ausgedachtes
Der Strand, das Licht
Keine Zeit für Sorgen und Angst
Die Unschuld der Erde selbst
Trägt mich weg mit ihrem Zauber
Weit hinüber zu den Bergen
Und setzt mich sanft in eine alte Grotte ohne Gedanken
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Gruß an die Engel
Engel des Windes und der Lüfte
Ich grüsse Dich mit kindlichem Staunen
Engel des Berges und der Küste
Ich grüsse Dich mit tiefer Achtung
Engel des Wassers und des Meeres
Ich grüsse Dich mit inniger Liebe
Engel des Himmels und der Sterne
Ich grüsse Dich mit meinem irdischen Herzen
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Aus Geburt und Tod
Des Lebens feiner Hauch flockt leise wie ein Schleier
wie eine Nabelschnur hüllt sich ein seidener Faden aus Liebe um die Träume und Erfahrungen
wie zarte Milch schmeckt der Abend
und der Tag tollt wie ein wildes Mädchen um mein längst vergessenes Haus
In manchen Gedanken wohnt eine alte Erinnerung wie eine süße Wiederholung
und beinah lebensecht stehen dann auf einmal Kulissen vor mir
von einem längst vergangenem Spiel und einem geheimnisvollen Ritual das niemand mehr kennt
wie sehr sehnt sich meine Seele nach den kindlichen Antworten der Einfachheit
den alten Schutz suchend in den Nächten und in Formeln aus Musik
ein schweigendes Weltall über mir öffnet die alten Wunden der Sehnsucht nach dem Ursprung und der Heimat aller Seelen
Aber irgendwie ist es noch nicht Zeit die Reise ins Hier zu unterbrechen
meine Fontanelle schließt sich almählich und ich bin bald wieder im Dunkel des Formlosen
oder falle ich unmerklich immer tiefer in meinen eigenen Ursprung ?
Verschwinde ich unmerklich in meinem Inneren ?
Des Lebens Hauch wie der zarte Atem eines stutzenden Rehes
fühlbar im Nacken der Angst
aus alten Gefühlen leuchtend wie die Augen des Lichtes selbst
schmiegt langsam die Stille aus Geburt und Tod
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Seelentanz
Einen schwarzen Mantel aus Samt ziehe ich aus
als wäre es eine lange Nacht
ein dunkler Schleier aus Trauer, Hoffnung und Vertrauen erfüllen mich, obwohl ich nackt vor dem Himmel stehe
mein kleines Ich staunt vor den unendlichen Lichtern des Himmels
mein dunkles Kleid fällt ab von mir wie ein altes Fell, eine nutzlos gewordene Schale
und drüben bei den Steinen beginnt meine Seele zu tanzen
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Morgen
Leise stehe ich vor der unscheinbaren Türe des Unbekannten
der nächste Schritt in meinem Leben
wie ein Kind empfange ich meinen Auftrg von den Eltern meines eigenen Wesens
still warte ich und sehe die Schneeflocken des Zeitloen draußen schweben in der Landschaft meiner nächsten Existenz
als eine Erinnerung an Morgen
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So etwas wie einen Sinn
Wenn es nichts mehr ausmacht, ob man gibt oder nimmt, ob man tut oder empfängt,
ob man sein Leben steuert oder mit der Natur einfach dahingleitet,
ob man denk oder fühlt.
wenn es nichts mehr ausmacht, ob man wer ist oder unbekannt durchs Leben geht,
ob man viel besitzt oder nur davon träumt.
wenn es nichts mehr ausmacht, ob man weint oder lacht, schöpft oder genießt,
dann erst bekommt unser Leben Bedeutung und so etwas wie einen Sinn!
___
Hier
Das Meer,
majestätisch und weit plätschert es vor mir
und in den Tiefen meiner Seele schwingt sein Echo,
eine Erinnerung an Ganzheit.
Fühlen von Einheit bringt es
und überhäuft mich mit Unschuld
Das Meer,
das älteste Kind der Erde tanzt etherisch.
Verkleidet als Himmel umringt es mich
im gleißenden Licht dieses Tages
Das Meer,
tröstet
und trägt mich mit unsichtbaren Wasser Händen
zurück ins Hier
---
Innen und Außen zugleich
Wer weiß schon von dem kleinen Seepferd drüben im Meer?
Wen interessieren die Gefühle einer unbedeuteten Muschel?
Die Ängste einer Blaualge?
Wer kann sich in die Spielfreude eines pubertierenden Delphins einfühlen?
Wer kennt die Träume eines Meerestropfens?
Wer erfährt die Sorgen der Sonne am eigenen Leibe?
Wer erlebt den schmerz der sterbenden Vögel?
Wer blickt in die Gedanken des zertretenen Grases?
Wer fühlt die Fürsorge eine Eichkätzchenmutter?
Wer kennt die Geduld eines mittelgroßen Felsens?
Wer erlebt die wunderbare Freude der Einmaligkeit einer Meereswelle?
Wer hört den Wind zu sich selbst sprechen?
Wer versteht das Schweigen des Schnees?
Wer hört seine eigenen Gedanken wie lallende Kinder?
Wer hört die Hilfeschreie unerlebter Möglichkeiten?
Wer blickt durch eine durchsichtige Erde?
Wer erlebt sich holographisch?
Wer trägt sein Bewusstsein bloß als Gewand?
Wer weiß jetzt mehr vom Seepferd drüben?
Wer fühlt Unerlebtes?
---
Irdisches Gewand
Wenn ich über die blaue Schwelle trete,
dort wo das Meer und der Himmel einander berühren,
dann spüre ich alte Felsen in meinem Herzen.
Vulkane kochen in einer Erinnerung,
mit gleißender Lava fließt altes Leid wie Tränen aus Feuer.
Wenn ich dann leise eintrete in das etherische Tor aus Luft und Wolken,
dann spüre ich den Geist des Meeres der mich jetzt weiter trägt.
In einer Oase aus Licht erblicke ich die Kindergestalt meines Geistes
versunken spielend, unschuldig und rein.
Auf zwei grünen Steinen sitzen die Silhouetten meines Gefühls
und meines Intellekts fast sowie Eltern.
Rund um mich wölbt sich ein Raum aus Licht.
Wenn ich dann leise und schweigend zurückkehre
Und auf der Schwelle noch einmal zurückblicke,
erfasst mich so etwas wie Heimweh.
Dieses Gefühl ist stark
und schnell reicht mein Bewusstsein wie eine große Hand
nach meinen Körper,
Worte sind
Worte sind laute KINDER, die Aufmerksamkeit auf sich lenken
sind FRÜCHTE an einem Baum aus Stille
Worte sind GERÄUSCHE in der Musik des Seins
sind ASCHE aus dem Feuer der Erkenntnis
sind die kleinen HÄNDE der Gedanken
Worte sind der KLANG der Seele
winzig pulsierende SYMBOLE aus Sprache
kleine SCHERBEN eines kosmischen Spiegels
aus jener ZEIT stammend,
als das UNIVERSUM
noch sein eignes BEWUSTSEIN reflektieren wollte
___
Kindergeschichte
...und wieder komme ich als Kind in diese Welt
und weiß nicht was ich tun soll.
Was will ich hier?
Was suche ich eigentlich?
Will ich nur randalieren und um mich schlagen?
Will ich mein zuviel an Energie loswerden?
Kam ich um Energie zu bringen?
Vielleicht bin ich ein kleiner kosmischer Energie Briefträger
und bringe meine Kraft aus meiner Kinderwelt?
Vielleicht brauche ich mir selbst nichts zu erklären von meiner Anwesenheit hier.
Vielleicht ist dies ein altes Schuldgefühl, das ich mit mir mitschleppte?
Ich habe meinen Platz hier.
Oder hat man mich aus Versehen hierhin geschickt?
Bin ich dann ein Opfer von Umständen machtlos und zufällig?
Die Frage: „Was soll ich mit mir selbst anfangen?“
ist wahrscheinlich die älteste der Welt.
Wenn ich mein Herz frage was es sich wünscht,
sagt es fröhlich: „Ich habe schon alles, lass mich in Ruhe“
„Bist Du Dir sicher?“ frage ich zurück,
„Sicher bin ich mir niemals, denn ich bin Dein Herz“
„Gut“ sage ich, „dann will ich Dich nicht mehr,
denn ich brauche ein Herz dem ich vertrauen kann
und das mir mit Überzeugung und Sicherheit antwortet
„Ich spreche nicht in Worten und in Deiner Sprache
ist dies das Ehrlichste was ich Dir bieten kann
„Gut ich nehme meine Worte zurück, ich will dass Du bei mir bleibst
und Dich unterrichten lässt, dann will ich mich auch von Dir beraten lassen, um Deine Sprache zu verstehen !“
...und wieder sitze ich als Kind beim Meer und dem Wind
- bei meinem Herzen
---
Das alte Spiel mit Kugeln
Gedankenfetzen von Irgendwo
überall sind Zeichen von Geheimnis
Alles geschiet
Nichts existiert nicht
unmittelbar ist die Nähe der Zeit
überall sind Symbole von Bewustsein
Bewustheit wacht über der irdischen Materie
Erkenntnis schweigt
wir fließen
werden geflossen
lernen Abschied nehmen
Abschied den es nicht gibt
lernen Illusionen tanzen lassen
fallen ihnen zum Opfer
Leberslüge im Smoking
dieWirklichkeit passiert
geschieht und ist zugleich
Paradox des Innen und Außen
Ein Traum im Traum
Ein Kind spielt mit einer Galaxie
an einem ungedachten Ort
jenseits von Hier
das alte Spiel mit Kugeln
---
Nebel
Wie lange dauert es bis ein Mensch fühlt wofür er lebt ?
Warum er hier ist ?
Ein Leben lang ? Eine Sekunde ?
Wie wichtig ist diese Frage und überhaupt jegliche Frage ?
Gibt es überhaupt Fragen ?
Wirkliche Fragen ?
Oder ist das Leben wie das Wasser der Fische im Aquarium
einfach selbstverständlich und nicht wegdenkbar ?
Das Wort "Leben" verkehrt gelesen
ist es zufällig "Nebel" ?
Oder sind Worte wie eine Art Rauch der die Realität versucht zu umfassen ?
Ein irrationaler Versuch zu erfassen ?
Vielleicht muß man das das was man Sprache nennt erst beiseite schieben
um überhaupt irgend etwas zu empfinden und zu verstehen.
Etwas Unaussprechliches, Unbenennbares, etws wie Nebel
aber dann verkehrt gelesen,
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Nachruf
Die schwere Last des Hasses, der Erdgebundenheit und der Lieblosigkeit fällt jetzt endlich von Dir
Befreit darf Deine Seele zu Deinem Geliebten Mann
Deine Augen sind wieder offen
Gewaschen von Tränen des Wartens
"Du bist wieder frei"
klingt es durch die Nacht
Deine langen Jahre im Nebel sind mit einem Moment verblichen wie alte unwirkliche Schatten
Schaue nicht mehr zurück auf Vergangenes
Zeit ist nicht nur noch Illusion
Du wußtest in einer kleinen Kammer Deiner Seele immer daß es Vergebung gibt und den Frieden
Heute nehme ich keinen Abschied von Dir, doch heiße ich Dich Willkommemn in meinem Herzen
und gebe Dir Deine Schlüssel zurück
Dein Vermächtnis, Dein Erbe
Nimm Dein Geheimnis mit Dir, ich habe es für Dich bewahrt.
Gebe es dem neuen Licht und danke Deinem Sohn, daß er Dich an Dich selbst erinnern half
meinen geliebten Vater
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Unser Leben (an Mama)
Horche nicht mehr auf meine Stimme
Dein eigenes Herz spricht jetzt lauter
Es bedankt sich Dir dienen zu dürfen
Es schlägt nur mehr langsam und darf bald schlafen
Höre nicht mehr auf die menschlichen Worte und Klänge
Sie verlieren jetzt langsam ihren Sinn
Alles wird wieder kindlich und Du kennst dieses Gefühl
- eine alte Erinnerung, ein tiefes Vertrauen in Deine eigene Seele
Lass aus die Millionen Zellen
Die Sonnen Deines alten Universums
Lass alles los und schwebe
Ohne Hilfe, ohne Krücken und Gedanken
Und öffne Deine neuen Augen und erblicke Deine eigene Geburt
Ich danke Dir für mein Leben
- unser Leben
öäüßÄÖÜ
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Wenn man irgendetwas zu den Gedichten sagen will, bitte zu kronfuss@worldonline.nl mailen.
Vielen Dank!
Copyright 2004.Rudy Kronfuss. Diese Gedichte dürfen frei verwendet werden, vorausgesetzt es wird nichts daran verändert und dieser Anhang wird hinzugefügt.Bei herausgenommenen Fragmenten muß man jenes deutlich angeben und auf die ungekürzte Version von www.go.to/kronfuss verweisen.